A MAZE WITH IN – the art to get lost
T42dance
Mise en scène/chorégraphie: Félix Duméril et Misato Inoue
Durée: 75 - 90 min minutes
Lieu et année de création: Heitere Fahne, Bern – 2022
Die Krise ist eine urmenschliche Erfahrung. Wir geraten aus dem seelischen Gleichgewicht, weil wir einen schmerzhaften Verlust erfahren, weil wir scheitern, weil wir uns nach etwas sehnen, das unerreichbar scheint. Für diesen psychischen Zustand benutzen wir das Bild des Labyrinths. Wir verlieren uns in Gefühle wie das der Trauer, der Einsamkeit oder wie die zahlreicher Ängste. Wir suchen nach Auswegen und Lösungen. Wir ringen nach Orientierung. Wir begegnen dem inneren Zensurbalken, der neue Gedanken unterdrückt, weil er sich vor ihnen fürchtet. Wir entdecken innere Ressourcen, die Kräfte mobilisieren. Irgendwo bahnt sich der Geistesblitz seinen Weg ins Bewusstsein. Diese Erfahrungen der Krise will das Stück sichtbar machen.
In «A MAZE WITH IN – the art to get lost» begibt sich das Publikum auf eine Reise in ein ungewöhnliches Theaterformat. Die Zuschauer*innen treten in ein mobiles Bühnenbild ein, in ein Labyrinth, das sich während der Aufführung permanent wandelt. Gänge entstehen, Räume bilden sich, in denen die Tänzer*innen mit dem Publikum interagieren. Das Publikum folgt ihnen, mal als Gruppe, mal in Teilen, direkt oder auf Umwegen. Nach «hautnahen» Begegnungen gehen die Tänzer*innen plötzlich verloren, tauchen andernorts wieder auf. Eine fallende Wand öffnet neue Perspektiven. Es ist ein verschlungener Weg durch die Krise, wobei das Publikum selbst Teil dieser Erfahrung wird.
Das englische Wort «maze» steht für Labyrinth und Irrgarten, «with in» meint «in uns». Laut ausgesprochen, klingt im Titel das Wort «amazing» an, was so viel wie «unglaublich, schön, einzigartig» heisst. «The art to get lost» deutet an, dass jede Krise mit Loslassen zu tun hat, mit der inneren Bereitschaft, sich auf Unbekanntes einzulassen. Krisen zwingen uns zum Handeln. Ganz nach dem Motto «the Art to get lost» glauben wir daran, dass wir uns dem Gang durch unser seelisches Labyrinth nicht widersetzen, sondern dass wir vielmehr darauf vertrauen sollten, dass wir den Weg zu unserer Lebensmitte immer wieder finden.